Megane 2 Kupplungsproblem Megane CC

[FastAsAShark]

Nach der ersten kurzen Ausfahrt mit der aktuellen Anschaffung (Megane CC II, 2.0 Benziner, BJ 2004, 200.000 km) kam nach der ersten Euphorie gleich die Ernüchterung.

Dach und Scheiben funktionieren einwandfrei, daher erste Ausfahrt mit offenem Verdeck. Wagen bei einem Bekannten abgestellt und er wollte das Dach schließen. Handbremse, Kupplung treten, Motor starten, Dach per Knopfdruck schließen. Plötzlich ruckelt der Wagen und Motor ist abgewürgt. Dach bleibt im Schließprozess stehen und unterhalb der Motorhaube vorne links steigt beißender Qualm auf.

Zunächst Haube geöffnet und festgestellt, dass in dem Gehäuse über dem Pluspol der Batterie der Rauch aufsteigt. Einer der Vorbesitzer hatte offensichtlich das mittlere "Sicherungsblech" mit einer isolierten Litze provisorisch repariert. Isolierung war weggebrannt und die Litze durchgeschmort. Mit Überbrückungskabel zwischen den beiden Schrauben den Kontakt wieder hergestellt. So konnte das Dach wieder geschlossen werden und der Anlasser zeigte wieder Reaktion. Mehrere Meldungen im Cockpit: Service, Airbag, Achtung Schleudergefahr und ASR defekt.

Anschließend beim Kupplungspedal festgestellt, dass es sich auf dem Bodenblech befand. Nach einigen kam die Idee, das Kupplungspedal händisch wiedernach oben zu ziehen. Testweise mehrmals auf das Pedal getreten, um zu testen, ob es wieder hoch kommt. Pedal getreten und Motor gestartet. Gang ließ sich einlegen. Allerdings nach kurzer Zeit Druckverlust auf dem Pedal und Motor wieder abgewürgt. Vermutlich Hydraulikproblem.

Anschließend überlegt, in welchem Zusammenhang die beiden Probleme stehen können. Durchgebranntes Kabel und Kupplungsausfall. Konnte es mir nur so erklären, dass Kupplungsausfall den Motor hat absterben lassen und somit die Batterie die volle Last für das Schließen des Daches tragen musste. Hierfür war das Provisorium nicht ausgerichtet und hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.

Zunächst den kleinen Kasten über dem Batteriepol bei Renault bestellt .. das einzelne Blech gibt es nicht. Darin wohl das Flickwerk begründet .. bei dem günstigen Preis für das Komplettteil allerdings nicht verständlich.

Das Kupplungsphänomen ausschließlich auf Hydraulik vermutet. Kann mir auch bei einem Franzosen nicht vorstellen, dass hier irgendeine Elektrik im Zusammenhang mit der Elektrik steht. Lasse mich aber gerne berichtigen. Daher muss wohl das Getriebe raus, um den dortigen Hydraulikzylinder zu überprüfen.

Bevor aber die Aktion gestartet wird, wollte ich einmal in die Forumsrunde fragen, ob es vielleicht noch eine andere Ursache der oben beschriebenen Fehler haben kann.

Gruss aus OWL .. Michael

 

[FastAsAShark]

Ferndiagnose der Renaultwerkstatt:

Vermutlich Nehmerzylinder (wäre erkennbar an deutlicher Pfütze unter dem Getriebe, bzw. Öl an der Getriebeglocke). Geberzylinder eher unwahrscheinlich, da dort selten Defekte auftreten.

Werde morgen zum Fahrzeug fahren, Box über der Batterie tauschen und hoffe entsprechende Spuren unter dem Fahrzeug bei Tageslicht zu entdecken. Auto steht allerdings auf einer Wiese und durch die Tieferlegung kommt man auch nicht wirklich drunter.

 

[FastAsAShark]

Heute den Mega abgeholt. Neue Box über den Batteriepol und anschließend Motor gestartet. Kurzes Klacken vom Anlasser, dann brummte der Motor entspannt vor sich hin.

Mit Hand Kupplungspedal hochgeholt und gepumpt. War wieder normaler Druck auf dem Pedal. So konnte ich den Wagen auf einen Stein fahren, um den Wagen anschließend mit Wagenheber anzuheben. Super .. ist ja alles verkleidet .. nix von irgendwelchen Oelspuren zu sehen. Unterfahrschutz war komplett trocken. Von der Seite reingeleuchtet. Getriebeglocke scheint leicht feucht zu sein .. allerdings bereits höher als nur die untere Fläche vom Getriebe. Also wieder runter vom Stein und den Mega erstmal nachhause bringen. Kupplungsdruck war ja wieder da.

In einem anderen Beitrag gelesen, dass sich mal die Fussmatte unter dem Kupplungspedal verkeilt hatte. War zwar eine Delle/Knick an der Kupplungsstelle und Matte war verrutscht. Wäre aber für den Druckverlust unlogisch.

Die 15 km waren kein Problem. Vor der Kreuzung oder Ampel immer rechtzeitig In den Leerlauf, dann braucht man Kupplung nicht lange halten. Kontrolleuchte Service, Airbag leuchtet weiterhin. Achtung Schleudergefahr war verschwunden - hatte ESP versehentlich abgestellt. Während der Fahrt mal einige scharfe Lenkbewegungen gemacht, da meldet sich das Cockpit kurz mit Piep und Hinweis Stopp. Gleich wieder weg .. daher vermute ich zu niedrigen Hydraulikstand.

Hat die Kupplung ein eigenes Hydrauliksystem oder ist es mit dem Bremssystem gekoppelt. Im ersten Fall .. wo kann man den Stand dann kontrollieren? Im zweiten Fall wäre der Druckverlust ja auch auswirkend auf den Bremsdruck. Dort ist aber nix zu merken.

Wie kommt man an den Geberzylinder, um dort eine mögliche Undichtigkeit durch Sichtkontrolle auszuschließen?

 

[Dondiego]

Flüssigkeitsstand von Kupplung und Bremse sieht man am Bremsflüssigkeitsbehälter, sind kombiniert.

 

[FastAsAShark]

Das erklärt den Stopppiep .. und lässt den Defekt am Nehmerzylinder vermuten. Da allerdings der Druck nach Hochnehmen des Kupplungspedals wieder da ist, könnte es auch der Geberzylinder sein. Bevor also die ganze Aktion mit Getriebe gestartet wird, würde ich gerne zunächst den Geber inspizieren.

Hat jemand einen Tipp, wie man da ran kommt bzw. eine Undichtigkeit dort erkennt?

 

[Dondiego]

Der Geberzylinder müsste im Motorraum direkt hinter dem Kupplungspedal sitzen

 

[French-Mike]

Ich hatte das Problem mal mit einem Golf.
Allerdings konnte ich da die Kupplung nicht mehr reintreten, nachdem ich das Pedal per hand zurück gezogen hatte.
Bei mir war es der Kupplungshebel, der einen Riss hatte. Laut VW ein typisches Verschleißteil. Kam 25€ für eine Stück Stahl

Geberzylinger liegt gleich hinter der Kupplung im Motorraum. An sich auch kein großer Akt das Ding zu wechseln.

Hatte damals dann aber gleich die komplette Kupplung erneuert, weil ich auch nicht wusste, woran es lag und bei der Fehlerdiagnose komplett alles runter genommen hatte und dachte, wenn ich schonmal dabei bin ;-)

 

[FastAsAShark]

Also muss das Ding in jedem Fall auf die Hebebühne. Meine Schrauberwerkstatt ist momentan im Urlaub. Wenn die Tore wieder offen sind, wird der Mega hochgenommen. Dann wird sich zeigen, wo eine Undichtigkeit an der Kupplung vorliegt. Materialbruch kann ich mir nicht vorstellen, aber danke für den Hinweis.

Fahrzeug muss ohnehin einmal durchgecheckt werden. Eine Achsmanschette ist undicht. Desweiteren soll der Wagen wieder etwas alltagstauglicher werden .. also mehr Bodenfreiheit bekommen. Ich hoffe der Vorbesitzer hat nur andere Federn genommen und bei den Dämpfern gespart. Dann wird eine Rückrüstung sicherlich einfacher und preiswerter.

 

[Peter49]

Hallo..
Alle Achtung.. das du dir ein Benziner mit 200.000 KM Stand gekauft hast.
Das da aber auch die Ernüchterung kommt mit erst mal Reparaturen ohne Ende der Verschleißteile ist dir hoffentlich auch
bewusst. Auch ein Benzin Motor mit diesem KM - Stand, hat normalerweise die besten Zeiten hinter sich.
Willst du da wirklich noch so viel Geld reinstecken?
Ja.. normalerweise werden nur kürzere Federn zum Tieferlegen eingebaut.. aber sind denn die Stoßdämpfer noch gut.. bzw. dicht?
Ich vermute auch das der Nehmerzylinder in der Getriebeglocke undicht ist, und samt komplette Kupplung gewechselt werden muss.
Warum tust du dir das an.. und kaufst dir keinen jüngeren Megane?
Gruß Peter

 

[FastAsAShark]

Jetzt habe ich ihn ja .. wegen km-Stand habe ich vorher einen Freund aus der Renaultwerkstatt befragt .. der Motor ist angeblich mit der hohen km-Leistung kein Problem. Wenn ich mir die Ersatzteilpreise ansehe, sind sie preiswert. Da bin ich bei meinen anderen Autos etwas ganz anderes gewohnt.

Die Problemstelle Zündspule ist sicherlich in der Zeit behoben. Sonst hat der Megane an sich laut Renaultkumpel keine Krankheiten.

Kupplung ist nunmal Verschleiss, Zahnriemen gehört zur Wartung dazu. Ist einfach mal ein Spass mit einem Cabrio zu fahren. Gewisse Kampfspuren am Lacksatz gehören für mich eh dazu .. also geht sich für mich das Projekt ganz entspannt an. Wenn mir die ganze Sache zusagt, wird es vielleicht irgendwann ein anderer mit weniger Laufleistung .. aber ich denke wenn ein Megane, dann wieder ein 2, gefällt mir optisch am besten .. aber das ist ja eh Geschmacksache.

 

[FastAsAShark]

Nach einiger Pause ist das Problem mit der Kupplung gelöst .. unter dem Getriebe hat sich relativ viel HydraulikÖl angesammelt. Also NEHMER und Kupplung wechseln. Die Beläge waren im Vergleich zu den neuen Scheiben auch schon deutlich dünner. Jetzt sollte von der Seite erstmal Ruhe sein.

Mit dem neuen Zahnriemen aufgefrischt und neuen Bremsbelägen sollte der Megane jetzt erstmal einige Baustellen weniger haben. H&R-Federn werden gegen neue Monroe (ups .. stolzer Preis) getauscht. Beim Mittelschalldämpfer hat ein Vorbesitzer wohl selbst Hand angelegt und einige Schallbleche im Dämpfer entfernt. Das wird sicherlich noch ein Thema. Aber jetzt ist damit erstmal gut.

Bei der Fahrt zur Werkstatt hat sich noch gezeigt, dass die Drehzahl im Standgas zwischendurch auf 2000 U/Min hochgeht. Mal schauen, was das auf sich hat.

 

[MCC Felix]

Könnte aus dem Bauch einer der Kühlmitteltemperatursensoren sein........oder er saugt Falschluft an....

 

[Dondiego]

Beim Mittelschalldämpfer hat ein Vorbesitzer wohl selbst Hand angelegt und einige Schallbleche im Dämpfer entfernt. Das wird sicherlich noch ein Thema.

Mein Turbo hat keinen Mittelschalldämpfer mehr, sondern ein durchgehendes Ersatzrohr und einen Sportauspuff, problemlos bei der Dekra akzeptiert. Aussage vom Prüfer: der ist ja leiser als dein alter 2.0 Sauger.

 

[FastAsAShark]

Die Aussage vom TÜV kenne ich noch von einem anderen Fahrzeug aus vergangenen Tagen. Da wurde ich nahezu genötigt einen lauteren Endtopf zu montieren, damit man die 8 Zylinder hört.
Aber der Megane soll schon eher die entspanntere Version werden. Darum wird der Mittelschalldämpfer auf kurz oder lang ausgetauscht.