Megane 3 Größere Bremse für den GT220

Diskutiere Größere Bremse für den GT220 im Forum Fahrwerk, Felgen und Reifen im Bereich Tuning & Styling - Hallo zusammen, Ich wollte mal nachfragen ob hier jemand schonmal eine größere Bremse beim GT220 verbaut hat?! Ich suche eine gute Bremsanlage...
Chris_CC

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Dann hole ich das Teil auch einmal aus der Versenkung… Gesetzt des Falles - und der ist nicht so unwahrscheinlich -, dass ich in diesem Jahr ein wenig an der Leistungsschraube drehen lassen und auch die 300+ PS und 400+ Nm anpeile, wäre eine andere Bremse evtl. auch nicht verkehrt, vor allem, wenn ich das vielleicht vom TÜV abnehmen lassen will. Könnte das was werden mit der Laguna-Anlage? Und warum eigentlich die vom Laguna, wenn sie auch 320mm vorweist?

Tim, falls du auch mitliest: Wo hast du auf deinem Bild den Wagenheber angesetzt, wenn du am eigentlich Ansatzpunkt den Bock untergestellt hast?
 
Humanic

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Die Anlage vom Laguna bringt nur etwas, wenn du z.b den GT180 fährst. Da die Bremsscheiben vom Laguna und GT220 gleich groß sind, bringt dir dies also nichts..
 
Chris_CC

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Gut, das ist vorher nicht so 100%ig klar geworden. Dann bin ich beruhigt, das der wirre Gedanke soweit vom Tisch ist.

Aber was ist dann noch möglich? Kann doch nicht sein, dass nur eine neue Achse zu neuem Bremsglück verhilft… Sicherlich kann man durch andere Scheiben die Sache besserstellen - siehe Tim, nur den TÜV wird vermutlich lediglich eine größere Dimension bei mehr Leistung interessieren. Und was ist mit der Hinterachse? Die variieren doch auch von GT220 zu RS, oder?
 
Humanic

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Hinten kann ich gerade nicht beurteilen, ich vermute aber das die auch eine andere Größe haben.
Was ich dir sagen kann ist, wenn hinten eine rs bremsscheibe drauf kommt, kommt dein Rad weiter raus.

Leistungssteigerung mit TÜV ist eh so ne sache, da hilft es meist zu größeren tunern zu gehen (zb skn oder andere), welche den TÜV evtl mit anbieten. Kostet aber dementsprechend auch. Irgendwo die Leistung zu erhöhen und später damit zum TÜV zu gehen ist schwierig.

Aber wenn du mal überlegst ( rein aus der Theorie raus), die bremsen müssen ansich nur die Masse des Fahrzeuges abbremsen. Ob du nun mit 120 PS 200 fährst oder mit 500 PS.. (solang Masse des Autos gleich), ist dort ja dann egal. Einzige was sich ändert ist die Höchstgeschwindigkeit nach dem tuning..

Der Umbau auf rs Achse kostet geschätzte 2000€ (gebrauchte Teile).

Gruß
Humanic
 
Chris_CC

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Das ist mir soweit klar, dass sich an der Masse des Fahrzeugs nichts ändert. Aber das mit der Höchstgeschwindigkeit ist dafür meistens dann das schlagende Argument, dass eine größer dimensionierte Bremse drauf soll. Ich werde wohl einmal ein Gespräch hier beim TÜV führen müssen, um Klarheit in die Bremsen- und Eintragungssache zu bringen. Wenn die hier ohnehin meinen, dass es nicht möglich sei, sowas einzutragen, dann muss ich wohl darauf verzichten.
Beim Tuner möchte ich halt nicht nach TÜV gehen, sondern danach, wo ich - nach Erfahrungen anderer - auch das optimale Ergebnis erzielen kann - wird wohl BR. Beim Umbau der Achse ist mir zu viel Kohle nötig, das werde ich eher nicht machen. Echt eine blöde Sache, bei solchen Dingen sollte mehr Baukastenprinzip möglich sein und nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen.
 
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Humanic

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Naja, beim TCE180, 220 und einigen DCI, kannst du das "Baukastenprinzip" ja anwenden. Da du nun den 220iger fährst, ist das nun schon der schnellste.
Hätte dieser den gleichen Motor wie der TCE180 würdest du auch nur 20-30PS mehr bekommen. Da du aber den RS-Motor hast, ist halt diese extrem höhere Leistung möglich.
Soweit ich mich erinnere ist ja eine Leistungssteigerung von XX% ja ohne TÜV möglich, könntest da auch nachfragen und evtl die Leistung um XXPS steigern. Wobei sich das auch nicht wirklich lohnt :-?
 
strolchi90

strolchi90

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Deine Idee kann ich durchaus nachvollziehen.
Aber, ob du nun den GT220 hast der 250 fährt oder eben 300 PS und du 250 fährst, das macht doch keinen Unterschied. Du hast schon eine echt gute und große Bremse. Also ich würde das wenn dann nur mit anderem material ändern und gut, glaub mir die Bremse ist dafür locker ausgelegt.
Oder du besorgst dir die Brembo Bremse vom Clio 3 oder Megane 2 RS, da müsstest dir allerdings Adapterplatten anfertigen lassen, damit die Sättel passen. Soll aber gehen, aber eben mit Aufwand.
 
Chris_CC

Chris_CC

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Danke für eure Meinungen! Dass die Sache ein nicht so einfaches Thema ist, war mir ja bewusst. Am liebsten hätte ich halt eine Steigerung der Leistung samt TÜV-Abnahme und da befürchte ich, wenn es denn überhaupt möglich sein sollte, dass die Kollegen, wenn sie sich nur ein wenig mit dem Renault auseinandersetzen, relativ schnell auf den Trichter kommen, dass der RS eine größere Bremsanlage vorweist und ich die hier dann ebenfalls haben müsste.
Alles nur Spekulation, daher werde ich mal zum TÜV schauen und mit den Jungs reden, was sie als Möglichkeit sehen. Werde denen einfach einmal von meinen Plänen berichten und schon mitbekommen, wie die Laune dann zu der Sache steht. :-?
Das Optimieren der vorhandenen Teile wäre dann der andere gut machbare Schritt. Zu kompliziert mag ich es mir auch nicht machen.
Und momentan rennt er Serie 240, daher gehe ich schon davon aus, dass mit knapp 100PS und Nm mehr auch vermutlich 260 Spitze drin sein könnten. Die Fahre ich zwar eigentlich nie, aber theoretisch sind sie halt möglich.
 
Jay1980

Jay1980

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Hier ein Bericht über meinen individuellen Umbau an der Hinterachse.
Dazu einige Anregungen was grundsätzlich möglich wäre.

Vorab:
Der folgende Text wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.
Korrekturen selbstverständlich vorbehalten, diese werden gekennzeichnet.
Hinweise auf Fehler und Unvollständigkeit sind jederzeit willkommen, gleiches gilt für Fragen.

Folgende Fakten :
Alle Megane MK3 haben an der Hinterachse Bremsscheiben 260x8mm. Es gibt aber 2 verschiedene Versionen bzw. 2 Radlagermaße; 25 oder 30mm. Entsprechend dazu sind auch die Achszapfen anders, ist aber für einen Umbau nicht wirklich relevant (erklärt sich später von selbst.) Der Grandtour hat immer die Ausführung mit 30mm Radlager.

Am Scenic MK3 gibt es 3 verschiedene Maße an Bremsscheiben hinten:
260x8mm
274x11mm
290x11mm (afaik nur Grand Scenic dCi 150/160 PS)

Die kleinen Scheiben sind identisch mit denen vom Megane (30mm Radlager). Gleiches gilt für die Achszapfen sowie Bremssattel samt Halter.

Hingegen sind bei den 290x11mm Scheiben Achszapfen und Bremssattel/-halter dieselben wie beim Megane RS (von der roten Lackierung abgesehen). Die Bremsscheiben sind verschieden in der Topftiefe! Durchmesser und Dicke sind gleich.

Die mittlere Größe (274x11mm) hat wieder andere Achszapfen, Bremssattel-/halter sind gleich wie bei den größeren Scheiben.

Daraus folgendes Fazit:
3 verschiedene Versionen Achszapfen, unterschiedlich vermutlich einzig bzgl. der Verschraubungspunkte, angepasst sind an den jeweiligen Scheibendurchmesser.
2 verschiedene Versionen Bremssättel, die von der Bauweise sehr ähnlich sind und deren Verschraubungsmaße auch nicht abweichen (nach meinen Vergleichen/Messungen). Unterschiedlich ist der Kolbendurchmesser mit 35 zu 38mm. Beide Sättel verlangen nach den gleichen Bremsbelägen.

Man kann also problemlos die Achszapfen vom Scenic an den Megane schrauben. Und damit größere Bremsscheiben fahren. Im Prinzip wahrscheinlich sogar mit den „kleinen“ Sätteln. (Ich habe mir für meinen Umbau die größeren aus einem RS Schlachter besorgt.) Ich denke es kommt nur darauf an, dass man Achszapfen und Scheiben so kombiniert wie vorgesehen.

Was jetzt dazu kommt sind die Tiefenmaße. Die sind bei originalen Bremsscheiben normalerweise nicht zu ermitteln, außer durch Vermessen. Daher habe ich mich an Maßen aus dem Aftermarket orientiert.
Ich gehe davon aus dass die Achszapfen keine Veränderung der Spurweite mit sich bringen. Das ist aber blanke Vermutung!
Mit den Bremscheiben vom RS kommt das Rad definitiv wesentlich weiter nach außen. Die große Scheibe vom Scenic hat eine deutlich geringere Topfhöhe. Da müsst ihr im Detail selbst versuchen nachzuprüfen, was hier geht oder nicht. Wie gesagt, Maße aus dem Aftermarket können hilfreich sein, Brembe, ATE, usw.
EDIT 06.09.2020: Meiner Ansicht nach ergeben die 274mm und 290mm vom Scenic keine Veränderung der Spurweite.

Nun zu meinem Umbau:

Mir ist aufgefallen, dass der Laguna MK3 hinten die größte Scheibe mit integriertem Radlager hat.
Das Maß lautet 300x11mm, es gibt aber auch hier 2 Topftiefen, Laguna und Coupè sind stark abweichend.
Aufgrund von Bilderrecherche bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Achszapfen an den Megane passen müssten, und auch die Aufnahmepunkte für die Bremssättel (der Laguna hat völlig andere) hinkommen könnten. Bei Ebay habe ich mir dann 2 gebrauchte Achszapfen in gutem Zustand gekauft, auf diesen waren noch Bremsscheiben montiert. Damit konnte ich nun genau prüfen, und stellte fest, dass die RS Sättel in perfekter Position montierbar waren. Ich fahre nun aber die Scheiben vom Coupé, die eine gemessene Spurverbreiterung von 2x8=16mm bewirken. Mit den normalen Laguna Scheiben wäre die Spur deutlich schmäler geworden. Die Achszapfen selbst vom Laguna reduzieren die Spur minimal, im Vergleich zu den Achszapfen vom Megane.

Zu erwähnen ist, dass die Laguna Scheiben M14 Radschrauben erfordern. Das wusste ich vorher und hat mich nicht gestört. Kalt erwischt wurde ich allerdings bei den originalen Hurricane Felgen, die auch nur für 12mm Schrauben gebohrt sind. Das muss ich also noch ändern wenn ich die im Winter wieder fahren will. (Edit: Aufbohren war letztlich total unkompliziert, mit einer simplen Handbohrmaschine.)

Außerdem ungeplant: die 4 Schrauben zur Befestigung vom Achszapfen sind beim Laguna M12, beim Megane M14. Ich habe mir also taugliche M12 Schrauben besorgt. Dazu ein Edelstahlröhrchen 12/14, davon passende Hülsen abgeschnitten und aufgesteckt. So war alles problemlos montierbar.

Die letzte Hürde war dann die Position vom Bremssattel. Beim Megane sitzt dieser etwa 45° gedreht nach hinten. Beim Laguna ist es mehr, sicherlich mindestens 60°. Dadurch mussten die (neuen) Bremsleitungen leicht gebogen werden damit sie ausreichend lang sind. Neue Leitungen vor allem deshalb weil die Überwurfmutter an den alten sattelseitig festgegammelt waren. Sattel lösen ging, aber Mutter zu Leitung war fest. Also war ich gezwungen neue zu kaufen. Beim Biegen war mir mit den neuen aber dann doch wohler, wurden dabei auch erwärmt.
Handbremsseile reichen gerade noch, da hatte ich Bedenken. Sind übrigens immer dieselben beim Scenic, egal welche Scheiben.

Unterm Strich ist es also sicher deutlich einfacher, wenn man bei den Scenic Varianten bleibt. Leider kosten die Achszapfen richtig Geld, wenn man die neu besorgen muss. Gebraucht werden die für die großen Scheiben wohl leider sehr selten sein. Nur vom RS oder eben Grand Scenic dCi

Abschließend noch folgendes:
Das ganze wird natürlich niemals offiziellen TÜV Segen erhalten. Darauf muss mich also niemand hinweisen. Ich bin mir ziemlich sicher es wird aber auch nie jemandem auffallen.
Der Umbau wurde von mir sehr sorgfältig und mit Bedacht umgesetzt.
Bitte versteht das ganze nicht als Anleitung, sondern als Erfahrungsbericht bzw. Diskussionsanstoß.

ACHTUNG:
Ich kann den Post im HowTo-Bereich nicht mit diesem synchron halten.
Das HowTo wurde vom Team erstellt und ist daher für mich nicht editierbar.
 
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feisalsbrother

feisalsbrother

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Super Bericht/Anleitung - vielen Dank.
 
Jay1980

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Hier mal 3 Bilder, leider mit schmutzigen Felgen...
 

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Chris_CC

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Schöner Bericht, vielen Dank dafür! Leider bin ich in der Materie nicht genug drin, um das bei mir und meiner Kiste selbst vornehmen zu können. Ich meine schon, es nachvollzogen zu haben, würde mich dennoch nicht als "Laie" an die extrem sicherheitsrelevanten Teile herantrauen... :(
 
Jay1980

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Frage: habt ihr eigentlich Ankerbleche an den Bremsen?
Bei mir weder vorne noch hinten. Laut Renault Teilekatalog gibt es die aber. Die Achszapfen haben auch Aufnahmen dafür.
Im Gegensatz zu den Achszapfen vom Laguna, die keine haben, obwohl der Katalog ebenfalls Ankerbleche vorsieht.
 
Chris_CC

Chris_CC

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Bei meinem sind hinten welche verbaut. Merkst du beim Bremsen eigentlich nun einen Unterschied? Auf längere Sicht würde mich auch interessieren, ob das Menage-Problem mit den hinteren Bremsen dadurch evtl. positiv beeinflusst werden kann, also das "Festgammeln" und nervige Quietschen. :)
 
Jay1980

Jay1980

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Ahja, interessant dass du hinten die Bleche hast. Vorne aber auch nicht oder?

Für Aussagen über die Bremsleistung ist es noch etwas früh. Der Umbau ist noch ganz frisch und ich bin noch kaum gefahren seither. Bei normaler Fahrt wird das sowieso nicht auffallen.
Ich habe den Megane ja noch nicht lange, aber die hinteren Beläge waren komplett fest im Sattelhalter, bei gerade mal 40.000km Laufleistung. In der Folge hatten die hinteren Scheiben auch Hotspots die sich auch nicht mehr abgefahren haben nachdem ich alles gangbar gemacht hatte. Gewissermaßen war das bei mir also auch ein Reparatur-Upgrade.
Festgammeln hinten ist aber ein Problem dass ich quer über viele Modelle und Marken kenne.
Deswegen mache ich das schon seit Jahren so, dass ich die Bremssättel mindestens 2 Mal im Jahr beim Reifenwechsel abnehme und prüfe ob noch alles okay ist.
Grundsätzlich sind die Bremssättel aber wie gesagt sehr ähnlich (immer TRW). Von daher kann man bzgl. Festgammeln und Quietschen wohl eher nicht Besserung erwarten.
Was die Bremsbeläge betrifft ist meine Wahl normal Brembo, ob die OEM Renault mehr zu Korrossion neigen und damit Festgammeln begünstigen kann ich nicht beurteilen.
Unterm Strich hilft meiner Meinung nach nur regelmäßige Kontrolle und Vorsorge. Nie so weit kommen lassen ist mein Motto. Aber klar, hat nicht jeder die Zeit und/oder das Wissen dazu.

Übrigens wird sich auch vorne noch was tun, weniger an der Dimensionierung, sondern bzgl. der Bremssättel die ich nicht haben will. Von dem ATE Mist mit im-Dreck-laufenden Führungsbolzen halte ich überhaupt nichts. Mal davon abgesehen dass die Sättel optisch indiskutabel aussehen.
 
Thema: Größere Bremse für den GT220
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