jahaaa.. das ist so eine Sache mit dem LPG.
Hier meine Erfahrungen: Die Anfrage bei einem Renaulthändler war schnell erledigt. Er hat direkt bei Renault angefragt und mir dann mitgeteilt: Das geht nicht... no way ! Keine LPG Umrüstung möglich.
So schnell wollte ich mich aber nicht geschlagen geben, also bei einem Umrüster in meiner Nähe nachgefragt. Diesen Umrüster habe ich durch Empfehlung von Bekannten gefunden. Er ist spezialisiert auf PS-starke Hochleistungsmotoren und hat schon alles mögliche umgebaut, zeigt aber auch klipp und klar die Grenzen und weigert sich bei manchen Fahrzeugenauch es zu machen, wenn er der Meinung ist, das gibt nur Probleme. Ich habe dann erst mal eine Stunde lang mit ihm telefoniert und er hat mir seine Arbeitsweise geschilder und welche Anlagen er verbaut.
Er baut zu 90% Verdampferanlagen von MRC ein. Nur um es kurz anzureissen warum: Er ist der Meinung, dass den Flüssigeinspritzenden Anlagen die Zukunft gehört, weil sie vom Prinzip her das Optimm bieten. Aber heute sind diese Anlagen noch mit zu vielen Schwierigkeiten und Komplikationen verbunden. Er hat mit den MRC Anlagen sehr gute Erfahrungen mit dehr wenig Komplikationen. Er hat auch gemeint: Wieso werden fast alle direkt von den Autoherstellern angebotenen LPG-Fahrzeuge (im Ausland) mit den MRC-Verdampferanlagen ausgerüstet, wenn doch die Flüssigeinspritzer so viel besser sein sollen?
Also ich habe keine Probleme damit, eine Verdampferanlage einzubauen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es wichtiger ist, eine zuverlässigen Umrüster auszuwählen und dann die Anlage einzubauen, die dieser empfiehlt.
Aber jetzt gehts weiter. Er meinte damals, eignetlich dürfte es kein Problem sein, den R.S umzurüsten, da er den FR4T Motor schön öfter in der 180PS Version umgbeaut hat... ohne Probleme. Aber er wolle sich im Detail erkundigen. Das ging nun auch 2 Wochen und gestern hab ich wieder mit ihm telefoniert:
Es ist wohl so, dass der Motor prinzipiell keine Probleme darstellt, da sehr hochwerige Materialien verbaut sind. Trotzdem wird seitens Renault KEINE Freigabe erteilt und der Grund ist folgender:
Ein "normales" Auto, welches normal bewegt wird, ist etwas anderes als der R.S. Jemand, der sich einen R.S. kauft, der wird der Wahrscheinlichkeit nach das Auto öfter und heftiger im Grenzbereich bewegen, also mehr ausdrehen und mehr Autobahnvolgasfahrten machen. Es ist also für den R.S. bei gleicher betriebsweise keineswege ein grösseres Risiko, dass mit dem Zylinderkopf was passiert als bei einem schwächeren Motor, aber das Risiko ist deswegen höher, weil er einfachr statistisch gesehen von mehr Fahrern am Limit bewegt wird.
Er wird den Motor trotzdem ohne Zylinderkopf/Ventil - Optimierung umbauen, weil er das Risiko nicht besonders gross einschätzt. Ich bin zudem ein Fahrer, der nur äusserst selten auf der Autobanh Dauervollgas fährt und auch sonst bewege ich das Auto voraussichtlich eher selten so RICHTIG sportlich ;-)
Durch die fehlende Freigabe von Renault gibt es natürlich einen Nachteil: Wenn in der Garantiezeit am Motor etwas ist, was nicht von der LPG-Anlage verursacht wurde, muss Renault zahlen. Bei einem Schaden, der nachgewiesenermassen vom Gas kommt, zahlt Renault nicht. Der Umrüster gibt zwei Jahre Garantie auf alle Teile, die er einbaut. Sollte der Motor aber im Zylinderkopfbereich kaputt gehen, so wird auch er nicht die volle Garantie übernehmen (halt wegen der fehlenden Freigabe seitens Renault). Was er aber zusagt, ist eine kulante Schadensabwicklung. Das heisst, er wird den Zylinderkopf zum Selbstkostenpreis überholen. Eine Reperatur, die einen Motorschaden im Zylinderkopfbereich behebt würde somit maximal 2000 Euro kosten. Nach dieser Reparatur wäre der Motor dann 100% LPG-tauglich. Ich gehe allerdings NICHT davon aus, dass der Motor kaputt geht, weil wie schon geschrieben, die Bauteile prinzipiell geeignet sind.
Es gibt aber noch ein paar Feinheiten, die der Umrüster machen würde. Die Einspritzdüsen sind normalerweise nur bis ~50PS/Zylinder ausgelegt. Durch einen etwas grösseren Einspritzdruck lässt sich das aber anpassen. Er würde die Anlage jedoch so einstellen, dass im Spitzenlastbereich, wenn also zB das Auto wirklich über längere Zeit im Grenzbereich gefahren wird, auf Benzin umgeschaltet wird. Nach seinen Erfahrungen redet man aber hierbei bei durchschnittlicher Fahrweise von nur 2% des gesamtem Fahrbetriebes. Dieser zusätzliche Benzinverbrauch dürfte zu verschmerzen sein ;-)
Ich weiss noch nicht 100%ig, ob ich die Umrüstung machen lasse, aber es war mir wichtig, dass die Möglichkeit nicht schon von vorn herein durch eine nicht vorhandenen Reserveradmulde verbaut ist. Einen Zylindertank im Kofferraum wäre für mich nicht akzeptabel.
Gruß,
Wolfgang