Megane 3 HowTo: Tipps für die größere Bremse für den GT220

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Jay1980

Jay1980

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Hier ein Bericht über meinen individuellen Umbau an der Hinterachse.
Dazu einige Anregungen was grundsätzlich möglich wäre.

Vorab:
Der folgende Text wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.
Korrekturen selbstverständlich vorbehalten, diese werden gekennzeichnet.
Hinweise auf Fehler und Unvollständigkeit sind jederzeit willkommen, gleiches gilt für Fragen.

Folgende Fakten :
Alle Megane MK3 haben an der Hinterachse Bremsscheiben 260x8mm. Es gibt aber 2 verschiedene Versionen bzw. 2 Radlagermaße; 25 oder 30mm. Entsprechend dazu sind auch die Achszapfen anders, ist aber für einen Umbau nicht wirklich relevant (erklärt sich später von selbst.) Der Grandtour hat immer die Ausführung mit 30mm Radlager.

Am Scenic MK3 gibt es 3 verschiedene Maße an Bremsscheiben hinten:
260x8mm
274x11mm
290x11mm

Die kleinen Scheiben sind identisch mit denen vom Megane (30mm Radlager). Gleiches gilt für die Achszapfen sowie Bremssattel samt Halter.

Hingegen sind bei den 290x11mm Scheiben Achszapfen und Bremssattel/-halter dieselben wie beim Megane RS (von der roten Lackierung abgesehen). Die Bremsscheiben sind verschieden in der Topftiefe! Durchmesser und Dicke sind gleich.

Die mittlere Größe (274x11mm) hat wieder andere Achszapfen, Bremssattel-/halter sind gleich wie bei den größeren Scheiben.

Daraus folgendes Fazit:
3 verschiedene Versionen Achszapfen, unterschiedlich vermutlich einzig bzgl. der Verschraubungspunkte, angepasst sind an den jeweiligen Scheibendurchmesser.
2 verschiedene Versionen Bremssättel, die von der Bauweise sehr ähnlich sind und deren Verschraubungsmaße auch nicht abweichen (nach meinen Vergleichen/Messungen). Unterschiedlich ist der Kolbendurchmesser mit 35 zu 38mm. Beide Sättel verlangen nach den gleichen Bremsbelägen.

Man kann also problemlos die Achszapfen vom Scenic an den Megane schrauben. Und damit größere Bremsscheiben fahren. Im Prinzip sogar mit den „kleinen“ Sätteln. (Ich habe mir für meinen Umbau die größeren aus einem RS Schlachter besorgt.) Es kommt nur darauf an, dass man die richtigen Achszapfen mit den richtigen Scheiben kombiniert.

Was jetzt dazu kommt sind die Tiefenmaße. Die sind bei originalen Bremsscheiben normalerweise nicht zu ermitteln, außer durch Vermessen. Daher habe ich mich an Maßen aus dem Aftermarket orientiert.
Ich gehe davon aus dass die Achszapfen keine Veränderung der Spurweite mit sich bringen. Das ist aber blanke Vermutung!
Mit den Bremscheiben vom RS kommt das Rad definitiv wesentlich weiter nach außen. Die große Scheibe vom Scenic hat eine deutlich geringere Topfhöhe. Das müsst ihr im Detail selbst versuchen nachzuprüfen, was hier geht oder nicht. Wie gesagt, Maße aus dem Aftermarket können hilfreich sein, Brembe, ATE, usw.
Meiner Ansicht nach ergibt die 274mm keinen Unterschied für die Spurweite, die 290mm (vom Scenic) dürften eine leichte Spurverbreiterung mit sich bringen.

Nun zu meinem Umbau:

Mir ist aufgefallen, dass der Laguna MK3 hinten die größte Scheibe mit integriertem Radlager hat.
Das Maß lautet 300x11mm, es gibt aber auch hier 2 Topftiefen, Laguna und Coupè sind stark abweichend.
Aufgrund von Bilderrecherche bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Achszapfen an den Megane passen müssten, und auch die Aufnahmepunkte für die Bremssättel (der Laguna hat völlig andere) hinkommen könnten. Bei Ebay habe ich mir dann 2 gebrauchte Achszapfen in gutem Zustand gekauft, auf diesen waren noch Bremsscheiben montiert. Damit konnte ich nun genau prüfen, und stellte fest, dass die RS Sättel in perfekter Position montierbar waren. Ich fahre nun aber die Scheiben vom Coupé, die eine gemessene Spurverbreiterung von 2x8=16mm bewirken. Mit den normalen Laguna Scheiben wäre die Spur deutlich schmäler geworden. Die Achszapfen selbst vom Laguna reduzieren die Spur minimal, im Vergleich zu den Achszapfen vom Megane.

Zu erwähnen ist, dass die Laguna Scheiben M14 Radschrauben erfordern. Das wusste ich vorher und hat mich nicht gestört. Kalt erwischt wurde ich allerdings bei den originalen Hurricane Felgen, die auch nur für 12mm Schrauben gebohrt sind. Das muss ich also noch ändern wenn ich die im Winter wieder fahren will.

Außerdem ungeplant: die 4 Schrauben zur Befestigung vom Achszapfen sind beim Laguna M12, beim Megane M14. Ich habe mir also taugliche M12 Schrauben besorgt. Dazu ein Edelstahlröhrchen 12/14, davon passende Hülsen abgeschnitten und aufgesteckt. So war alles problemlos montierbar.

Die letzte Hürde war dann die Position vom Bremssattel. Beim Megane sitzt dieser etwa 45° gedreht nach hinten. Beim Laguna ist es mehr, sicherlich mindestens 60°. Dadurch mussten die (neuen) Bremsleitungen leicht gebogen werden damit sie ausreichend lang sind. Neue Leitungen vor allem deshalb weil die Überwurfmutter an den alten sattelseitig festgegammelt waren. Sattel lösen ging, aber Mutter zu Leitung war fest. Also war ich gezwungen neue zu kaufen. Beim Biegen war mir mit den neuen aber dann doch wohler, wurden dabei auch erwärmt.
Handbremsseile reichen gerade noch, da hatte ich Bedenken. Sind übrigens immer dieselben beim Scenic, egal welche Scheiben.

Unterm Strich ist es also sicher deutlich einfacher, wenn man bei den Scenic Varianten bleibt. Leider kosten die Achszapfen richtig Geld, wenn man die neu besorgen muss. Gebraucht werden die für die großen Scheiben wohl leider sehr selten sein. Soweit ich weiß gab es die nur beim Grand Scenic Diesel mit 160 PS.

Abschließend noch folgendes:
Das ganze wird natürlich niemals offiziellen TÜV Segen erhalten. Darauf muss mich also niemand hinweisen. Ich bin mir ziemlich sicher es wird aber auch nie jemandem auffallen.
Der Umbau wurde von mir sehr sorgfältig und mit Bedacht umgesetzt.
Bitte versteht das ganze nicht als Anleitung, sondern als Erfahrungsbericht bzw. Diskussionsanstoß.
 
Jay1980

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Hier mal 3 Bilder, leider mit schmutzigen Felgen...
 

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