In Motorradunfall verwickelt

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Peter Z.

Peter Z.

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Gestern wurde ich unverschuldet - so hoffe und fühle ich wenigstens - in einen Motorradunfall verwickelt.

Ein Rudel Motorräder kam mir auf der Gegenfahrbahn in relativ gemütlichem Tempo entgegen. Der Vorderste hält bei einer kleinen Abzweigung an und die Folgenden halten ebenfalls. Eines der letzten Motoräder realisiert das Anhalten der Spitze wohl zu spät, verbremst sich und stürzt knapp bevor wir uns kreuzen. Und schon bin ich vorbei gefahren! Im Vorbeifahren höre ich einen dumpfen Schlag am Megane. Im Rückspiegel sehe ich stürzende Motorräder - eine Wuhling.

Ca. 100 Meter weiter kann ich gut anhalten und ausstellen, schaue flüchtig übers Auto, sehe keinen Schaden und begebe mich zur Unfallstelle. Eine Fahrerin liegt mit Blutverschmiertem Gesicht am Boden (Helm noch auf), einige kümmern sich um sie und weitere regeln bereits den Verkehr. Ein Bauer stellt seinen Traktor so hin, dass die Fahrbahn abgesperrt ist, in die andere Richtung haben sich bereits mir folgende Fahrzeuge als Strassensperre hingestellt. Für mich gibt es im Moment nichts zu tun...

10 Minuten später sind bereits zwei Ambulanzen und ein Hubschrauber da, die sich den nun zwei Verletzten annehmen. Kurz darauf ist auch die Polizei auf Platz. Ich stelle mich den Polizisten zur Verfügung, da ich einer der wenigen war, der den Unfall aus nächster Nähe erlebt hat. "OK, sie bleiben hier zu unserer Verfügung!" so die Antwort des einen Polizisten. Langes Warten, mehrmals Beantwortung von Fragen, die schon einmal gestellt wurden. Besonders der dumpfe Schlag war wichtig: da bleiben, bis die Spurensicherung das Auto angeschaut hat.

Nach 2 Stunden warten hat sich die Spurensicherung meinen Megane vorgeknöpft. Und tatsächlich etwas gefunden: Das linke Hinterrad wurde wahrscheinlich vom Vorderrad des Motorrades getroffen, daher der dumpfe Schlag. Der Reifen hat einen winzigen Schnitt in der Seitenflanke im selben Bereich ist auf dem Reifen ein Schatten, die Radkappe hat ein paar Schrammen, ev. hat die Felge einen Schlag und Radaufhängung ev. verrichtet. Prüfen lassen in der Werkstatt, an "gegnerische" Versicherung melden und dann gegebenenfalls reparieren lassen. Danach konnte ich nach Hause fahren. Das Auto verhielt sich ganz normal. Wurde mir von meinem Sohn auch so bestätigt, der mir mit seinem Motorrad folgte (er war nicht in dieser Gruppe, wir machten zusammen eine Übungsfahrt - er will nächsten Monat seine Motorradprüfung ablegen....)

Ich selber hätte die winzigen sichtbaren Schäden am Auto wohl nicht gesehen, Peanuts im Vergleich zu dem was der Motorradfahrerin geschehen. Sie wurde mit dem Heli abtransportiert, der zweite Verletzte mit der Ambulanz. Der Helipilot hat mich auch noch gefragt, wie sich alles abgespielt hat, das sei für den Notarzt wichtig zu wissen. Vor dem Abflug meinte er noch zu mir, dass es wohl nicht ganz so schlimm sei und sie ohne bleibende Schäden davon komme. Beim zweiten Verletzten wies ich gar nichts. Ich werde versuchen, an die Personalien der Verletzten zu kommen und so in Kontakt zu kommen, hoffe, dass das gelingt. Als Beteiligter bin ich interessiert, obschon ich wohl keine Schuld am Ereignis trage.

Ev. weiss ich bald mehr.

Gruss, Peter Z.
 
G

Gessi

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Üble Geschichte...

Hoffentlich kommen ALLE Verletzten ohne schlimme Schäden davon.

Der Bagatellschaden an deinem Megane ist sagen ja schon fast zu vernachlässigen.

Toll dass du angehalten hast und vor Ort geblieben bist um zu helfen und zu unterstützen :top:
Leider gibt es zu viel zu viele, die einfach weiterfahren und sich nicht kümmern.

Drücke allen Beteiligten die Daumen auf einen glimpflichen Ausgang.

:hi:
 
RonnyTCE

RonnyTCE

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Übel! Mit Bikern ist immer sch... . Da kann so schnell schlimmeres passieren und selbst wenn man gar keine Schuld hat, macht man sich vorwürfe.

An deinem Megane wir wohl bis auf ne zerkratzte Radkappe und nen Schnitt im Reifen, nichts weiter sein.
Bleibt zu hoffen, das die Biker genau so knipflich davon kommen.
 
Multi-Fanfare

Multi-Fanfare

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sali....einen neuen Reifen brauchste jetzt wohl und lass ne Fahrzeugvermessung machen, damit wirklich nicht krumm ist an der Hinterachse oder sich evtl. jetzt das Radlager hinten meldet , durch den Schlag....und die Felge genau prüfen lassen dass die nicht eiert.
Rechtlich ist Dir nix vorzuwerfen wenn ein Motorradfahrer dich hinten anfährt weil er die Kontrolle verliert beim Bremsen.
Uf Widerluege
 
Peter Z.

Peter Z.

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Habe soeben via Polizei versucht, an Kontaktadressen der Verletzten zu kommen. Aus Datenschutzgründen ist dies nicht möglich.

Was ich aber weiss, der eine Verletzte ist bereits wieder zu Hause, die andere liegt schwer verletzt mit vielen Knochenbrüchen im Spital. Ich weiss aber nicht wo, noch weiss ich einen Namen. Kann mich also bei den Verletzten nicht melden.

Das Auto werde ich bald zeigen können. Beim Fahren fällt nichts auf. Radlager ist noch ein guter Tipp, danke!

Gruss, Peter Z.
 
B

big_blind

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Hallo Peter,

ich habe mit Dir gelitten, als ich Deinen Beitrag gelesen habe.

Es ist erstmal "beruhigend", dass die gestürzten Biker den Unfall überlebt haben. Ich würde behaupten, bei uns in Deutschland erhält man die Daten des Unfallgegners. Dafür keine Details zum Gesundheitszustand. Vielleicht kannst Du auch über die Behörden Genesungswünsche übermitteln und Deine Kontaktdaten hinterlassen. VIelleicht meldet sich ja der/die Biker(in) bei Dir.

Beste Grüße!
 
Multi-Fanfare

Multi-Fanfare

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Die Versicherung wird den Namen sicher sagen, wenn Peter dort aufschlägt und Ansprüche stellt. Allerdings ist es ungewöhnlich wenn ein unfallunschuldiger sich nach den Verletzten erkundigt.....in D würde ich sagen das er Gewissensbisse hat und sich schuldig fühlt.........ein hinterhältiger Anwalt des Schuldigen könnte auf die Idee kommen und dich als Mitschuldigen hinzustellen...der RA verdient dann mehr und wenn s nicht klappt ..naja. selbst öfter erlebt sowas, bei mir und bei Kunden.
 
maverick21

maverick21

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Ich hatte selber vor zwei Jahren einen Unfall mit einem Rollerfahrer. Er hat ein Stoppschild überfahren und ist mit geradewegs ins Auto gefahren, hatte zum Zeitpunkt des Aufpralls auch noch 45-50kmh drauf (Fotos vom Megane stehen hier im Forum) - der Junge hatte totales Glück und ist mit Gehirnerschütterung und Prellungen davongekommen. Und natürlich habe ich später am Abend noch mit seinen Eltern telefoniert und mich erkundigt. Das hat nichts mit Schuld im rechtlichen Sinne zu tun, sondern mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Menschlichkeit.
 
F

Feirefitz

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Ich wollte Dich nicht vor den Kopf stoßen und habe mich deswegen bisher nicht geäußert, aber Multi-Fanfare hat vollkommen Recht! Warum möchtest Du den Verunfallten unbedingt kontaktieren?
Du hast Dir offenbar nichts vorzuwerfen und hast keinerlei aktive Beteilgung an dem Unfall gehabt. Es gibt keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Deine psychologische Bindung ist verständlich, weil Du es aus erster Hand miterlebt hast.
Aber wenn Du den Verunfallten anrufen oder besuchen würdest, wäre das für diesen sicherlich sogar befremdlich.
Vergiss die Angelegenheit und wahre lieber einen gesunden Abstand!
Beste Grüße von mir - einem leidenschaftlichen Motorradfahrer, der trotzdem für den Verunfallten nicht allzu viel Verständnis hat. Er hat durch Unkonzentriertheit sein Leben und das Anderer in Gefahr gebracht. Wieviel Mitleid hättest Du noch, wenn er Deinen hinter Dir fahrenden Sohn von seiner Maschine gemäht hätte?


Edit: Ich sehe das auch etwas anders als Maverick. Natürlich ist Deine Reaktion sympatisch und menschlich, aber Deine Beteiligung war ja - anders als bei seinem Erlebnis - marginal. Als Zuschauer am Straßenrand hättest Du den Töff-Fahrer ja auch nicht im Krankenhaus besuchen wollen, oder?
 
B

BMGT911

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Multi-Fanfare schrieb:
Die Versicherung wird den Namen sicher sagen, wenn Peter dort aufschlägt und Ansprüche stellt. Allerdings ist es ungewöhnlich wenn ein unfallunschuldiger sich nach den Verletzten erkundigt.....in D würde ich sagen das er Gewissensbisse hat und sich schuldig fühlt.........ein hinterhältiger Anwalt des Schuldigen könnte auf die Idee kommen und dich als Mitschuldigen hinzustellen...der RA verdient dann mehr und wenn s nicht klappt ...


ich sehe das ganz genauso...
 
Peter Z.

Peter Z.

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Mit dem Auto war ich heute in der Garage, es gibt:
-neue Hinterreifen
-ev. eine neue Felge
-einen neuen Felgendeckel
-eine neu lackierte Stossstange (im entsprechenden Licht hat man Kratzer gefunden)
-die Hinterachsgeometrie wird vermessen und gegebenenfalls korrigiert (die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass da nichts krumm ist)

Den Unfallbericht der Polizei habe ich erhalten und damit auch die Adressen aller Beteiligten.

Gruss, Peter Z.
 
Peter Z.

Peter Z.

Megane-Fahrer
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Hallo,

Das Auto ist wieder im Schuss.

Die Versicherung wollte den Hinterreifen nicht ersetzen - es hätte nur 50% von einem einzigen Reifen gegeben und der Experte gab mir eine schriftliche "Unbedenklichkeitserklärung".
Ersetzt wurde die Stahlfelge (Horn leicht eingedrückt) und die Radzierkappe
Die Stossstange hinten wurde neu lackiert
Die Achsvermessung ergab nichts was von der Norm abweichen würde

Damit ist die Angelegenheit für mich - hoffentlich - erledigt.

Gruss, Peter Z.
 
Multi-Fanfare

Multi-Fanfare

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hola Peter, der Experte ist ja mutig...er gibt Dir eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für einen Reifen, dass dieser keine Schäden aufweist.....hat er den denn geröntgt oder ist er nur wagemutig......was passiert wenn dieser Reifen jetzt mal platzt während der Fahrt auf der AB.....dann vertraut er wohl darauf, dann zu sagen, dass Du den Rifen später beschädigst hast.....aber das kann man auch feststellen ob die Bruchstelle der Drähte frisch sind, oder schon älter. Ohne den Reifen zu röntgen würde ich sowas nie sagen und da dass Röntgen teurer ist als ein neuer Reifen , werden bei uns Reifen lieber erneuert bevor man sich mit denen aufs Glatteis begibt und mit einem Fuss schon im Gefängnis....genau so Anhängekupplungen, wenn da einer drauffährt kommen die neu........das da nix dran ist kann eben keiner garantieren.
naja, jetzt hast wieder ein schöne Mäggie. salü :dance3:
 
Peter Z.

Peter Z.

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Endlich, Der Unfall ist seit heute auch Versicherungstechnisch abgeschlossen. Und das 6 Monate nach dem Unfall!

Im September musste ich meinen Selbstbehalt für die Reparatur an meinem Auto übernehmen. Im Dezember beklagte sich meine Garage, dass ihr die Rechnung, die sie der Versicherung geschickt hat, auch noch nicht bezahlt wurde. Es sei überdies normal, dass der Versicherungskunde seinen Selbstbehalt bezahlen muss, solange kein richterliches Urteil vorhanden sei.

Meine Versicherung hat es verschlampt, den Betrag bei der gegnerischen Versicherung zurück zu fordern! Die Versicherung des Unfallgegners hat mich im Dezember (!) aufgefordert, das Auto in die Garage zur Reparatur zu bringen... :rofl:

Heute kommt nun die Rückvergütung des Selbstbehaltes (zum Glück ohne Abzug eines Negativzinses), sowie die Ankündigung einer neuen Prämienrechnung. Auf der alten Rechnung war ich um 3 Stufen zurückgestuft...

Das sind die Folgen der Übernahme einer Berner Versicherungsgesellschaft durch ein Deutsches Unternehmen...

Gruss, Peter Z.
 
Multi-Fanfare

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salü, Peter. ja, so ist das, ein Unschuldiger an einem Unfall hat immer viele Laufereien und Ärger bis alles erledigt ist. 6 Monate ist eigentlich noch eine gute Zeit, viele Unfallregulierungen dauern noch länger. Bei Mir persönlich war die kürzeste Regulierung 18 Stunden, am Sonntagabend fuhr jemand in mein geparktes Auto und am nächsten Tag vormittags hatte ich das Geld von der Versicherung schon in der Tasche. Die längste zeit war ein Viertel Jahr weil der Verursacher seiner Versicherung den Schaden nicht meldete. Meine damalige Versicherung hat sogar einen Schaden bezahlt an den anderen, obwohl dieser Schuld am Unfall war und nicht ich......Pech für mich war das ich keine Zeugen hatte und die anderen zu zweit waren, während ich allein war. Meine Versicherung meinte dazu dass ich die Versicherung verklagen müsste .......das klappt eh nicht und ich habe dann die Versicherung gewechselt.
 
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