Ok, Danke!
Hab auch grad folgenden Beiträg in einem anderen Forum gefunden:
,,Neue Bremsbeläge bzw. neue Bremsscheiben sollen „eingefahren“ oder „eingebremst“ werden.
Sie brauchen eine gewisse Einfahrzeit, bis sie die optimale Bremswirkung bringen. Vorzeitige volle Belastung kann zu Schäden an den Belägen oder Scheiben führen.Dies können z.B. sein: Verzug, „Hotspotbildung“, Rubbeln, verbrannte Beläge usw.
a) Zunächst müssen sich die neuen Beläge an die Scheiben (geometrisch) anpassen, sozusagen einschleifen - d.h. die ersten km relativ langsam fahren und schonend und mit Gefühl bremsen. Das sollte man bei jedem Fahrzeug bzw. Fahrstil machen
Generell lässt sich da keine feste km-Zahl nennen. Ca. 50 bis 100 km abwechslungsreiche Landstrasse mit häufigen, gefühlvollen Bremsungen sollten aber reichen. In dieser Anfangsphase Gewaltbremsungen möglichst vermeiden. Bitte aber nicht zu zaghaft ("Lieschen Müller" –Stil), dies kann im Extremfall zum „Verglasen“ der Beläge führen.
Wenn neue / andere Beläge auf bereits gelaufene (riefige) Scheiben kommen, dauert dieser Vorgang natürlich entsprechend länger (ca. 100 – 300km).
b) Wenn diese mechanische Anpassung erfolgt ist, müssen die Beläge entgast werden.
Das ist hauptsächlich für Sportbremsbeläge bzw. spätere stärkere Bremsbelastungen nötig (also nicht für Opas Bora 1.6).
Die vom Produktionsprozess noch im Belag enthaltenen Stoffe, die später beim starken Bremsen (und dadurch hohen Temperaturen, z.B. ca. 500°C) gasförmig werden, müssen kontrolliert ausgetrieben werden. Wenn das nicht vorher passiert, kommt es später bei starker Belastung:
a) Zur Rissbildung in den Belägen (die Gase müssen ja irgendwie raus)
b) Die austretenden Gase legen sich sozusagen zwischen Belagoberfläche und
Bremsscheibe und verschlechtern dadurch die Bremswirkung.
Das „Entgasen“ (gibt hierfür versch. Ausdrücke) wird vom Belaghersteller meist vorgegeben. Es erfolgt meist in mehreren Schritten durch mehrmaliges Abbremsen aus höherem Tempo.
Beispiel:
3mal von ca. 160 auf 80km/h, jeweils ca. 500m Pause dazwischen.
danach
1 bis 2 leichtere „Reinigungsbremsungen“ durchführen.
dann
3 mal von ca. 170 auf 100km/h, auch jeweils ca. 500m Pause dazwischen.
Blockieren und ABS-Regelung unbedingt vermeiden. Die Beläge sollen dabei keinesfalls überhitzen.
Eine genaue, belagspezifische Beschreibung sollte bei den Belägen dabei sein (wenn nicht beim Belaghersteller unter Angabe des Belagtyps anfragen). Auf jeden Fall wird der Belag gesteuert auf bestimmte Temperaturen gebracht – es wird jedenfalls ordentlich stinken, ein Zeichen dafür, dass die Gase austreten. Nach abgeschlossenem Vorgang ist die Bremsanlage sozusagen für höhere Belastungen einsatzbereit.
Übrigens, kein Witz: Manche Zeitgenossen legen die Beläge einfach auf den Gartengrill und sparen sich das entgasen durch Fahren - halte ich aber für ein etwas unkontrolliertes Verfahren . Außerdem brennt der Lack ab und wenn man einen geruchsempfindlichen Nachbarn hat, kommt bei dem keine Freude auf. ''