und wie läuft das im Autohaus? meckern die bei sowas, oder juckt die das gar nicht?
Bei derartigen Änderungen verliert man eigentlich sofort die Herstellergarantie und wenn es nicht eingetragen ist (...) dann auch die Allgemeine Betriebserlaubnis und damit den Versicherungsschutz. Das Autohaus müsste solche Änderungen eigentlich sofort Renault melden. Praxis und Theorie sind allerdings zwei verschiedene paar Schuhe. In der Art und Weise wie die Autohäuser das handhaben wird es gravierende Unterschiede geben.
Da geht aber noch mehr. Ich hatte mich mal vor etwa einem Jahr ausführlich informiert, mich dann aber wegen diverser Unsicherheiten gegen größere Umbauten entschieden.
Der im RS verbaute Turbo gibt erst mal das Limit vor und der verkraftet wohl standfest bis zu 350PS. Oberhalb von 350PS wird es dann aber eh auch für die Motorinnereien (Pleuel, Kolben etc.) kritisch. Mehr als 350 standfeste PS werden also richtig teuer, da man den Motor mit verstärkten Teilen und größerem Turbo quasi neu aufbauen muss. Kritischer ist da eher das Drehmoment. 497Nm sind schon recht happig. Die Kupplung soll ja dauerhaft nur um 450Nm verkraften. Ich habe da auch schon oft genug gelesen das Drehmomente im Bereich oberhalb 450Nm die Lebensdauer der Kupplung in den Bereich von unter 50.000km dezimiert haben. Wenn man dann eine Sportkupplung verbaut dürfte sich das Problem nur verlagern, da Antriebswelle und Getriebe bei 500 Nm auch am oder über dem Limit arbeiten dürften. Geben die dann nach wird es richtig teuer.
Ohne Gewähr was man machen kann und was es in etwa bringt:
Eintragbares "einfaches" Chiptuning (ohne Hardwareänderungen): ca. 30PS und ca. 60Nm
Alles Nachfolgende ist gar nicht oder nur schwer eintragbar...
Decat-Pipe: ca. 15PS oder Sportkat: ca. 10PS
Gegendruckreduzierte Sportauspuffanlage: bis zu ca. 10PS
großer LLK: ca. 10-20PS
Auf Durchlass optimierter Sportluftfilter: ca. 5PS
Feinabstimmung der Software auf den Umbau: ca. 30-50PS
Angaben zum Drehmoment sind wenig sinnvoll da man die komplette Charakteristik beeinflusst. Mit all den oben genannten Umbauten bekommt man aber deutlich mehr Drehmoment als man (mit Serienkupplung und Getriebe) haben sollte. Im Interesse der Haltbarkeit und Fahrbarkeit sollte man das eher begrenzen und ein schönes Drehmomentplateau zwischen 400 und 450Nm im kompletten nutzbaren Drehzahlband realisieren.
Die PS-Angaben sind auch sehr mit Vorsicht zu genießen, da die Bauteile sich gegenseitig beeinflussen und einander etwas mehr Leistung "freischalten", bzw. durch ein Bauteil wird ein Anderes oft erst sein komplettes Potenzial entfalten können. Der Serien-Luftfilter des RS ist zum Beispiel ein extremer Engpass der die "Serienluftmenge" scheinbar gerade noch so bewältigen kann und bei den oben genannten Modifikationen dann sehr schnell an seine Grenzen kommt. Genauso macht es nur wenig Sinn die Luftzufuhr durch einen großen LLK und Sportluftfilter zu verbessern, wenn man nicht gleichzeitig auch die Abgasentsorgung durch Modifikationen am Abgassystem erleichtert. Um ein standfestes gutes System zu erhalten muss man den gesamten "Durchsatz" optimieren.
Standfest und mit vertretbarem finanziellem Aufwand sinnvoll machbar (Fragen der Legalität mal außen vor), sind nach meinen Recherchen mit obigen Umbauten bis zu 340PS und 450Nm. Ab etwa 350PS bekommt man dann (s.o.) Probleme mit Turbo und Motorinnereien. Ab 450Nm wird die Luft für Kupplung und Getriebe dünn.
Theoretisch und weil es Spaß macht darüber nachzudenken: Wenn man ein paar zehntausend Euro übrig hat, dann kann man mit dem Motorblock des RS standfest auf etwa 500PS kommen. Dann ist vom Motor und Antiebsstrang aber wirklich nur noch der Motorblock aus Guss und ein paar Anbauteile original. Über die Fahrbarkeit von von 500PS und >500Nm in Verbindung mit Frontantrieb reden wir dann besser nicht
.
was macht denn da den größten Anteil aus? die Software?
Weder noch und beides. Auch ohne Softwareanpassung bekommt man schon Mehrleistung, allerdings wird ein erheblicher Teil der Mehrleistung erst durch die Softwareoptimierung "freigeschaltet". Mit den Hardwareumbauten sorgt man halt für das Potenzial, mehr Kraftstoff im Motor effektiv verbrennen zu können. Bei der Softwareanpassung werden dann real die Einspritzmenge und Luftzufuhr in die Zylinder erhöht um dieses Potential auszunutzen.