Spritverbrauch ist schon so eine Sache, kleine Details machen da oft sehr viel aus und richtig Spritsparend fahren ist anstrengend, langweilig und macht keinen Spaß (Mal abgesehen von der Motivation durch die niedrige Zahl am Ende und dem gesparten Geld).
Ich fahre noch einen Seat Ibiza 1,9l PD-TDI mit Leistungssteigerung auf 170PS.
Ich fahre durchweg eher zügig und mag Bescheunigung, auf Autobahnen schmimme ich entweder auf der linken Spur mit (100-150km/h) oder fahre eben so schnell wie es geht (VMax 220). Mein Fahrprofil besteht aus etwa 65% Autobahn, 25% Landstraße und 10% Stadt.
Im Schnitt habe ich den Ibiza über 140000km mit 6,8l gefahren.
Wenn ich mal meinen flotten Monat hatte, dann lag der Schnitt bei etwa 7,5l.
Den höchsten Verbrauch mit 12,5l hatte ich auf einer Fahrt von München nach Wiesbaden, da war aber danach auch eine Beule im Bodenblech und ich bin mit Sicherheit an die 90% der Strecke mit VMax gefahren.
Den niedrigsten Verbrauch hab ich bewußt herbeigeführt weil ich mal wissen wollte wie wenig denn geht. 3,8l im Schnitt und 1030km mit einer Tankfüllung waren das dann.
Letzterer Verbrauch hat dann aber keinen Spaß gemacht da man sich da mehr als üblich konzentrieren muß und extrem vorausschauend fahren muß.
Ein paar Tips die nicht unbedingt auf Anhieb logisch sind aber viele falsch machen:
Wenn man Spritsparend fahren möchte sollte man nicht auskuppeln um rollen zu lassen. Idealerweise fährt der Spritfahrfreak (fast) ohne Bremse. Wenn man bremst (ohne dazu von anderen unerwartet gezwungen worden zu sein) macht man schon was falsch. Man läßt immer nur den Motor bremsen, da moderne Fahrzeuge einen recht geringen Rollwiderstand haben rollt man auch eingekuppelt recht weit und läßt man eingekuppelt den Motor bremsen wird bei modernen Autos die Spritzufuhr unterbrochen (Schaut mal auf den BC), man verbraucht also nichts. Rollt man ausgekuppelt läuft der Motor im Standgas und verbraucht was. Der Trick ist einfach wenn man bremsen muß, das nur durch vom Gas gehen und durch die Gänge heruterschalten zu machen, dafür muß man aber sehr vorausschauend fahren und auch in Städten ein Gefühl dafür bekommen wie lange es z.B. dauert bis man vor einer Ampel steht bzw. idealerweise die Ampel schon wieder grün wird bevor man anhalten muß. Im Stadtverkehr erreicht man also ideale Verbräuche nur wenn man die Ampelphasen kennt. Will man schärfer "bremsen" schaltet man eben schnell in niedrigere Gänge, aber das sollte eigentlich nicht vorkommen da man damit 0-Verbrauchsstrecke "verschwendet".
Wenn man mit konstanter Geschwindigkeit wo lang fährt wählt man den Gang in dem er gerade eben noch rund läuft. Das ist beim Diesel dann in der Stadt mit 55-60km/h eigentlich meistens der 6., in leichten Steigungen der 5. Gang.
Wenn man beschleunigen will dann macht man das im höchsten Gang in dem er noch eben so rund läuft und mit Vollgas, was in der Regel bedeutet das man in der Ebene ab ca. 60km/h, also fast immer, im 6. Gang beschleunigt. 1., 2. und 3. Gang sind definitiv nur zum anfahren da oder wenn man mal sehr enge Kurven hat. Damit hab ich selber so meine Probleme, aber ich habs mal nachgemssen und das stimmt (und ja man ist ein Verkehrshindernis...).
Generell ist beschleunigen Gift für den Verbrauch, man sollte also versuchen eine Geschwindigkeit möglichst konstant zu fahren, insbesondere im Stadtverkehr kann man bei entsprechnder Ortskenntnis (Stichwort: mit der grünen Welle schwimmen) da einiges rausreissen.
Das die ganz extremen Sparfüchse auch alle unnötigen Verbraucher (Klima [bis 1,0l je nach Wetterlage], Sitzheizung [bis 0,2l je nach Einstellung und Anzahl der Sitze], Licht [<0,1l], Radio [Serie <<<0,1l entsprechend große Anlagen mit vielen Lautsprechern bei hoher Lautstärke bis 0,2l]) abschalten versteht sich von selbst. Die ganz extremen Sparfüchse hängen sich auch mal in den Windschatten eines LKWs, das kann insbesondere bei starkem Gegenwind bis zu einem halben Liter sparen.
Zum Ende noch das was jedem klar sein sollte, man beschränkt sich auf der Autobahn auf Geschwindigkeiten bis 100km/h zum überholen (wenn das denn unbedingt sein muß) halt mal kurzfristig 120km/h.
Fährt man so, sollte man es schaffen den angegebenen Normverbrauch um 20-25% zu unterbieten. Mit Fahrspaß hat das dann freilich nichts mehr zu tun.
Wer ein wenig Fahrspaß haben will, der muß sich halt mit höheren Verbräuchen abfinden und sollte sich nicht beschweren, dafür hat er ja Spaß
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Zum Thema noch:
215km/h sind für ein 160PS Auto der erwartete Wert und ganz normal.
9l Verbrauch sind bei 10000km (und normaler Fahrweise) eigentlich 1-2l zu viel. Anfangs kann er das schon haben, sollte dann aber in den ersten 5000-10000 km schon um 1-2l sinken und sich bis spätestens 15000 km bei nochmals etwa 0,5l weniger komplett stabilisiert haben.